Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK)

Mithilfe des "Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen" (BEK) können Interessentinnen und Interessenten eigene Kalkulationsprogramme nach dem Vorbild des BEK entwickeln oder bereits bestehende Programme mit dem BEK abgleichen. Der BEK ermöglicht es, einzelbetriebliche Treibhausgasberechnungen für unterschiedliche Produktionsverfahren nach einem standardisierten und transparenten Verfahren durchzuführen. Die Treibhausgasberechnung auf Ebene der Produktionsverfahren erlaubt es, gezielt Potenziale zur Verbesserung der Klimabilanz zu identifizieren. Die Klimaschutzberatung für landwirtschaftliche Betriebe wird aktiv unterstützt.

Besonders zu erwähnen ist das im BEK gewählte Verfahren für die Bewertung der Nebenprodukte und Veränderungen des Humus-C: Es gewährleistet bei einer Übertragung zwischen verschiedenen Produktionsverfahren innerhalb eines Betriebes oder zwischen verschiedenen Betrieben eine konsistente Bewertung ohne Bilanzierungsbrüche. Die Arbeitsgruppe ist sich bewusst, dass die Vorgehensweise im BEK zur Abbildung der Veränderungen des Humus-C nur einen stark vereinfachten Ansatz darstellt. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse der Humusbilanz und die damit einhergehenden Emissionen separat ausgewiesen und nicht in das Produktergebnis eingerechnet.

Der BEK ist das Produkt einer Arbeitsgruppe, an der aktuell 16 Institutionen beteiligt sind. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig, um aktuelle Themen und Aktualisierungsmaßnahmen zu diskutieren. In untergeordneten Fachgruppen, zu denen weitere BEK-externe Experten eingeladen werden, werden derzeit einzelne Produktionsverfahren und methodische Themen intensiv bearbeitet.
Auf der Website des  THeKLa-Expertennetzwerks wird von den Aktivitäten berichtet.

Der BEK besteht aus einem Handbuch und einer Parameterdatenbank. Die für die Berechnung von Treibhausgasbilanzen benötigten Emissionsfaktoren und Begleitwerte stehen in einer kostenfreien Web-Anwendung zur Verfügung. Der BEK liefert somit die Vorlage für einzelbetriebliche Treibhausgasberechnungen nach einem definierten Standard. Aufgrund der kontinuierlichen Überprüfung und Weiterentwicklung des BEK geben die vorliegenden Ausgaben des Handbuchs und der Parameterdatei lediglich den aktuellen Stand wieder.

Die Arbeitsgruppe hat in Ihrem Standpunkt näher erläutert, wie die BEK-Methode für die Ermittlung der Treibhausgasemissionen und die Beratung von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft zu nutzen und verwenden ist.

Ansprechpartnerin: Meike Schmehl, Tel.: +49 6151 7001-245


Handbuch dokumentiert die Methode

Das Handbuch "Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft" beschreibt das methodische Vorgehen und enthält einen Vorschlag für die dabei zu verwendenden Emissionsfaktoren und weitere Parameter.

Die Quellen der Treibhausgase im Pflanzenbau, in der Tierhaltung und in der Energiegewinnung aus Biogas bilden im BEK die Basis der Bilanzierung. Im Handbuch wird systematisch beschrieben, welche Emissionsart aus welcher Quelle bedeutsam ist.

Landwirtschaftliche Produkte werden häufig von einem Betriebszweig an einen anderen weitergegeben - das Handbuch zeigt, wie dies im BEK gelöst wurde. Der BEK rechnet mit Gutschriften und Belastungen und zeigt, wie mit Nebenprodukten umgegangen werden kann und wie sich Humus-C-Veränderungen berücksichtigen lassen.

Die Treibhausgase werden aus praktischen Gründen zunächst tier- oder flächenbezogen berechnet. Dann aber zur Beurteilung der einzelbetrieblichen Klimaeffizienz in dem jeweiligen Produktionsverfahren mit dem sogenannten CO2-Fußabdruck auf die erzeugte Produkteinheit bezogen. Nicht zuletzt erhalten Leserinnen und Leser im Handbuch eine Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei.

Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen in der Landwirtschaft (PDF, 2 MB; nicht barrierefrei)

Die Berechnungsparameter für einzelbetriebliche Klimabilanzen

Die datenbankbasierte Webanwendung liefert Parameter mit Emissionsfaktoren und Begleitwerten zur Bilanzierung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Diese Berechnungsparameter wurden im Rahmen des Berechnungsstandards für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) erarbeitet. Die Webanwendung liefert Daten zu:

  • direkten Emissionen, die unmittelbar in einem landwirtschaftlichen Prozess anfallen,
  • indirekten Emissionen aus Umsetzungen von emittierten Substanzen und
  • vorgelagerten Emissionen, die aus der Herstellung von Betriebsmitteln entstehen.

Die Berechnungsparameter wurden 2024 in der Version 3.0 aktualisiert.

Berechnungsparameter für einzelbetriebliche Klimabilanzen

Aktualisierung 2024 - das ist neu

Der Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen wurde nach seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2016 kontinuierlich überarbeitet.

Aktualisiert wurden die den Berechnungsparametern zugehörigen Werte mit ihren Literaturquellen. Im Wesentlichen wurden die Werte für das Treibhauspotenzial und die Lachgasemissionsfaktoren für die Ausbringung von Stickstoffdüngern gemäß des Emissionsinventars angepasst. Die Neuerungen sind in einem Änderungsprotokoll zusammengefasst.

Änderungsprotokoll (Excel, 164 kB; nicht barrierefrei)


Die Projektpartner

Der Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen wurde ursprünglich von 13 landwirtschaftlichen Organisationen gemeinschaftlich erarbeitet. Seit der ersten Veröffentlichung des Berechnungsstandards im Jahr 2016 haben sich weitere Institutionen der Arbeitsgruppe angeschlossen. Der Berechnungsstandard ist als Vorschlag dafür gedacht, wie Klimabilanzen auf landwirtschaftlichen Betrieben transparent und vergleichbar erstellt werden können. Gemeinsam wollen die Projektpartner - aus der landwirtschaftlichen Beratung und angewandten Forschung - die Akzeptanz der Klimabilanzen in der Branche verbessern.

Mitwirkende:

  • Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising
  • Bodensee-Stiftung, Radolfzell
  • Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V., Darmstadt
  • Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Kassel
  • Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Dummerstorf
  • Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg, Aulendorf
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Münster
  • Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie, Potsdam
  • Regierungspräsidium Darmstadt, Darmstadt
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Nossen
  • Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, Straubing
  • Thünen-Institut für Agrarklimaschutz, Braunschweig
  • Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig
  • Thünen-Institut, Stabsstelle Klima, Boden und Biodiversität, Braunschweig
  • Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Jena
  • TU München, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Freising
  • Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Gießen
  • Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e. V., Speyer


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