Die Nutztierhaltung ist eine erhebliche Quelle luftgetragener Emissionen, die auf Mensch und Umwelt schädigend oder belästigend wirken kann. Im Fokus stehen die Emissionen von Ammoniak, Gerüchen und Staub (Partikeln) sowie klimawirksamen Gasen. Um die gesellschaftlich und ökologisch unerwünschten Umweltwirkungen zu verringern, unterliegt die Nutztierhaltung verschiedenen nationalen und internationalen Bestimmungen zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz.
Zur Verbesserung der nationalen und internationalen Emissionsberichterstattung über Luftreinhaltung und Klimaschutz benötigt die Bundesrepublik Deutschland Emissionsdaten. Die Daten werden für die Berechnung der Emissionen, zur Festlegung von Grenzwerten und zur Vermeidung oder Minderung von Emissionen benötigt. Insbesondere fehlen Emissionsdaten zur Beurteilung des Emissionsverhaltens und der Umweltwirkung neuartiger Haltungsverfahren mit freier Lüftung und Auslauf.
Die notwendige Datenbasis für Ammoniak, klimawirksame Gase, Partikel und Geruch war zu Projektbeginn ungenügend. Die verfügbaren Daten waren lückenhaft, meist nur unzureichend wissenschaftlich abgesichert und dokumentiert sowie hinsichtlich verschiedener Produktionsstufen wie der Ferkelerzeugung und Haltungsverfahren zu wenig differenziert.
Der Abschlussbericht des Projektes "EmiDaT" enthält die Methodenbeschreibung und Erhebungsdaten samt abgeleiteten Managementempfehlungen und Schlussfolgerungen, getrennt nach Milchkuhbetrieben mit und ohne Weidehaltung sowie Schweinemastbetrieben mit Auslauf. Erhoben wurden Ammoniak, Methan und Geruch.
Abschlussbericht (PDF, 24 MB; nicht barrierefrei)
Milchvieh
Messungen zur Ermittlung von Emissionen aus Milchviehställen mit verschiedenen Haltungsverfahren (Spaltenboden mit Güllekeller, planbefestigter Laufgang mit Gülleaußenlager sowie Spaltenboden im Laufgangbereich und Gülleaußenlager) wurden abgeschlossen und ausgewertet. Eine erste Veröffentlichung der Ergebnisse finden Sie als Tagungsbeitrag zur 15. BTU- Tagung 2022 in Soest.
BTU-Tagungsband
Mastschweine
Die Untersuchungen an den acht Mastschweinebetrieben mit Auslauf sind abgeschlossen und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Juli 2023 in der Zeitschrift "Landtechnik" (Bd. 78 Nr. 3 (2023), S. 98-113) veröffentlicht:
U. Wolf, B. Eurich-Menden, G. Dehler, A. Smirnov, D. Horlacher: Wie beeinflusst Auslaufhaltung die Ammoniakemissionen aus Mastschweineställen?
Ammoniak-Emissionswerte für Auslaufställe in der Schweinehaltung
In einem Interview im Juli 2022 mit der DLG wurde eine erste Einschätzung zu den Ergebnissen für die Praxis von den Projektverantwortlichen gegeben.
Interview öffnen (PDF, 240 kB; nicht barrierefrei)
Messprotokolle
In dem bundesweiten Projekt "Ermittlung von Emissionsdaten für die Beurteilung der Umweltwirkungen der Nutztierhaltung" (EmiDaT) wurden Emissionsdaten für Milchvieh- und Mastschweineställe in verschiedenen Regionen Deutschlands ermittelt. Dabei wurden Emissionen von Ammoniak und Geruch sowie Methan und Lachgas aus offenen Stallsystemen mit und ohne Auslauf gemessen. Darüber hinaus wurden Rahmenparameter erhoben, die zur Ableitung von Emissionsfaktoren notwendig sind.
Das Projekt wurde vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) koordiniert und wissenschaftlich betreut.
Ansprechpartnerin: Dr. Brigitte Eurich-Menden, Tel.: +49 6151 7001-185
Ein Projektbeirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Beratung, Praxis und Forschung wurde als beratendes Gremium eingesetzt und unterstützte die Projektkoordination bei der Prioritätensetzung, z. B. bei der Auswahl der Tierkategorien und Haltungsverfahren.
Mitglieder des Projektbeirats:
Eine projektbegleitende KTBL-Arbeitsgruppe war bei der Durchführung der Messungen und der Ableitung der Emissionsfaktoren beratend tätig.
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Die Emissionsmessungen vor Ort erfolgten durch Auftragnehmer z. B. Messinstitute, Landesämter oder weitere anerkannte Einrichtungen.
Das Projekt wurde aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main, gefördert.