Aufbereitung von Gärresten und Gülle zur Optimierung des Nährstoffmanagements in Überschussregionen

Wirtschaftsdünger sind ein wertvolles Düngemittel mit wesentlichen Gehalten an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ziel muss es sein, diese Nährstoffe pflanzenbaulich effizient zu nutzen.

In Deutschland gibt es bezüglich des Anfalls von Wirtschaftsdüngern unterschiedliche Regionen: In den viehstarken Regionen ist das Nährstoffsaldo durch den hohen Wirtschaftsdüngeranfall häufig positiv – in den Ackerbauregionen wird der größte Anteil des Düngebedarfs durch Mineraldünger gedeckt. Ein wirtschaftlich und pflanzenbaulich sinnvoller Einsatz der Wirtschaftsdüngeraufbereitung kann helfen, die Verbringung zu fördern und das Ungleichgewicht der Nährstoffverteilung zu verringern.

Das Projekt "Aufbereitung von Gärresten und Gülle zur Optimierung des Nährstoffmanagements in Überschussregionen" (AGrON) hat sich mit den Chancen und Möglichkeiten sowie den Hürden und Hemmnissen der Wirtschaftsdüngeraufbereitung beschäftigt.

Die Ergebnisse der Tagung "AGrON"

Am 06.08.2024 fand in der LWK Niedersachsen in Ahlem die Abschlussveranstaltung des Projekts "AGrON" statt. Sie wurde gemeinsam von der LWK Niedersachsen und dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. organisiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Projektergebnisse und der Austausch mit inhaltlich verwandten Projekten.

Zunächst wurde die grundlegende Datenbasis der Wirtschaftsdünger- und Gärrestaufbereitungsverfahren vorgestellt. Mit ausgewählten Referenzregionen aus Ackerbau- und Überschussregionen wurden Konzepte hinsichtlich ihres Potenzials zur Nährstoffentfrachtung, Reduzierung von Treibhausgasemissionen, ihrer Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit sowie der Akzeptanz der Aufbereitungsprodukte im Ackerbau miteinander verglichen und bewertet.

Die Berechnungen zeigten, dass eine ökonomisch sinnvolle Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern vor allem für jene Anteile relevant ist, die über große Entfernungen transportiert werden müssen. Selbst in Regionen wie dem Landkreis Cloppenburg sind dies nur geringe Anteile. Einzelbetriebliche Ansätze können jedoch wirtschaftlich sein, besonders bei hohen Erlösen für die erzeugten Produkte.

Die Kopplung der Aufbereitung mit der Biogaserzeugung ist sinnvoll, da hier in der Regel bereits technisches Personal vorhanden ist und Wärme für Aufbereitungsprozesse zur Verfügung steht. Der Substratersatz von Mais durch separierte Festphase in der Biogaserzeugung kann ebenfalls zur Minderung regionaler Nährstoffüberschüsse beitragen. Verbleiben die Aufbereitungsprodukte in der Region und ersetzen dort mineralische Düngemittel, stellt dies vor allem für das Membranverfahren einen Vorteil dar, da hier die größten Transportaufwendungen für die Aufbereitungsprodukte anfallen. Für eine stärkere Verbreitung der Aufbereitungsverfahren sind rechtliche Fragen zu klären und weitere Praxiserfahrungen notwendig. Details zum Projekt "AGrON" können dem Abschlussbericht (folgt demnächst) entnommen werden.

Neben den Projektergebnissen wurden die Projekte "SlurryUpgrade", "Nährwert" und "P-Net" vorgestellt. Abschließend berichtete ein Biogasanlagenbetreiber über die eigene Anlage mit Gärrestaufbereitung und deren praktische Umsetzung.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) aus dem Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe".

Vorträge zur Tagung "AGrOn" (Die folgenden PDFs sind nicht barrierefrei.):


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