Auslauf fördert das Wohlbefinden und die Gesundheit, indem er den Tieren frische Luft, vielfältige Umweltreize und häufig auch zusätzlichen Platz bietet. Die Tiere bewegen sich gerne an der frischen Luft und nutzen die jahreszeitlichen Witterungseinflüsse sowie das Tageslicht.
Neben der Weide- oder Freilandhaltung werden vor allem in der Rinder- und Schweinehaltung vermehrt befestige Ausläufe gebaut. Der Boden dieser Ausläufe ist mit wasserundurchlässigen Baustoffen oder Bauelementen gebaut, sodass keine Exkremente in den Boden und das Grundwasser sickern können. Diese befestigten Ausläufe sind eine baurechtlich genehmigungspflichtige Anlage. Aus Umweltsicht kann die Emission von Geruch, Staub und klimawirksamen Gasen bei der Baugenehmigung Probleme bereiten, da über die genaue Emissionsrate bisher wenig bekannt ist und im Vergleich zur Stallhaltung höhere Emissionen angenommen werden.
Die Ausläufe werden meist an den Stall angebaut, sodass die Tiere direkt vom Stall in den Auslauf wechseln können. Befestigte Ausläufe können überdacht, teilweise überdacht oder offen sein und sollten einen Sonnenschutz bieten. Aus Sicht der Tiergerechtheit sollten die Tiere ihren Aufenthalt jederzeit frei zwischen Stall und Auslauf wählen können. Aus ökonomischer Sicht, müssen sich die finanziellen und arbeitswirtschaftlichen Aufwände rechnen - die drei Anforderungen "Tierwohl", "Umwelt" und "Wirtschaftlichkeit" müssen in Gleichklang gebracht werden.
Auf dieser Seite finden Sie folgende Abschnitte mit Informationen zu:
Ausläufe in der Nutztierhaltung
Legehennenhaltung
Heute schon draußen gewesen?
Web-Anwendungen: BauKost und Wirtschaftlichkeitsrechner Tier
Freilandhaltung von Schweinen
Ausläufe im Nationalen Bewertungsrahmen
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Das KTBL hat Fakten und Rechtsgrundlagen zur Planung und Bewirtschaftung von befestigten Ausläufen für Rinder und Schweine zusammengestellt. Dabei wird zwischen konventioneller und ökologischer Wirtschaftsweise unterschieden; auch Anforderungen des freien Marktes wie Label und Verbandsauflagen werden berücksichtigt. Die spezifisch für die einzelnen Produktionsrichtungen erstellten Tabellen (Stand 13.08.2018) bieten einen schnellen Überblick zur Ausführung, zur Einrichtung, zur Bewirtschaftung und zu den Kosten.
Welche Herausforderungen die Freilandhaltung von Legehennen stellt, wurde im Auftrag des KTBL auf 16 Betrieben in Niedersachsen untersucht. Wie werden Nährstoffbelastungen vermieden, die Gründecke erhalten und das Hygienerisiko minimiert? Erfragt wurde auch welche Zäune effektiven Schutz vor Beutegreifern bieten, welche Deckungsmöglichkeiten sich bewährt haben und wie Kaltscharrräume gut in die Freilandhaltung integriert werden können.
Bewirtschaftung von Ausläufen in der Legehennenhaltung
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Wie sieht ein idealtypischer Grünauslauf für Legehennen aus? Ein Auslauf, der von den Legehennen großräumig genutzt wird, die Umwelt nicht belastet und sich auch arbeitswirtschaftlich gut stemmen lässt? In einer Untersuchung auf niedersächsischen Praxisbetrieben wurden im Auftrag des KTBL Daten erhoben und Erfahrungen der Legehennenhalterinnen und -halter zusammengetragen. Die Ergebnisse wurden in einem konventionellen und in einen ökologischen Beispielsbetrieb verarbeitet, mit detaillierten Berechnungen des Investitions- und Arbeitszeitbedarfs.
Bewirtschaftung von Ausläufen in der Legehennenhaltung
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Von vielen Tierhaltern, Wissenschaftlern und Tierschützern wird eine Umkehr zu mehr Auslaufhaltungen gefordert. Dabei stehen dem Idealbild vieler Menschen von auf der Weide grasenden Kühen, sich im Schlamm suhlender Schweine und unter freiem Himmel scharrender Hühner häufig ökonomische und veterinärmedizinische Gründe entgegen. Zunehmend sind es aber auch genehmigungsrechtliche Anforderungen des Umweltschutzes und internationale Verpflichtungen zum Klimaschutz.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat das KTBL im Bundeswettbewerb Landwirtschaftliches Bauen 2015/16 tier- und umweltgerechte Ausläufe für Rinder, Schweine und Geflügel gesucht. Vier der Betriebe überzeugten die Jury im höchsten Maße. Ihnen wurde auf einer öffentlichen Preisverleihung im November 2016 vom BMEL auf der EuroTier ein Preisgeld, eine Urkunde sowie eine Stallplakette verliehen. Auf YouTube stellt das KTBL die Preisträger und ihre prämierten Stallbaulösungen vor.
Sie möchten wissen, was befestigte Ausläufe für Rinder, Schweine oder Pferde kosten? In der kostenlosen Web-Anwendung "Baukost" können Sie sich über den Investitionsbedarf von Auslaufställen informieren. Angeboten werden auch Legehennenställe mit Außenklimabereich.
Wenn Sie sich für Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Auslaufhaltungen interessieren, sollten Sie einen Blick in die kostenfreie Web-Anwendung "Wirtschaftlichkeitsrechner Tier" werfen. Dort erfahren Sie mit welchen Leistungen und Kosten gerechnet werden kann, wie die ökonomischen Kennwerte abschneiden und mit welchem Arbeitszeitbedarf kalkuliert werden kann. Daten zur Pferdehaltung mit Paddock oder in Großgruppen finden Sie übrigens im ebenfalls kostenfreien "Wirtschaftlichkeitsrechner Pferdehaltung".
Die Freilandhaltung von Schweinen ist ein naturnahes Haltungsverfahren, da es der natürlichen Lebensweise der Schweine sehr entgegenkommt. Es sind aber viele Aspekte zu beachten, damit dieses Verfahren erfolgreich praktiziert werden kann. Die Belange des Tier- und Umweltschutzes sind mit den ökonomischen Zielen in Einklang zu bringen. Gelingt dies, bietet die Freilandhaltung gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schweinehaltung. Bedeutung hat vor allem die Freilandhaltung von Sauen. Die Haltung von Aufzuchtferkeln und Mastschweinen im Freiland ist hingegen nur eingeschränkt empfehlenswert.
Im folgenden Artikel von Bernhard Hörning et al. werden die einzelnen Aspekte der Freilandhaltung näher beleuchtet und Hinweise zu Planung, Bau, Pflege und Unterhalt der unterschiedlichen Haltungssysteme gegeben.
In dieser Web-Anwendung werden rund 100 Haltungsverfahren für Rinder, Schweine und Geflügel hinsichtlich der Umweltwirkungen und der Tiergerechtheit beschrieben und vergleichend bewertet. Darunter zahlreiche Auslaufhaltungen der unterschiedlichsten Art. Die Ergebnisse liefern, abhängig vom Haltungsverfahren, Hinweise zu risikomindernden Maßnahmen zur Tiergerechtheit, zum Emissionspotenzial sowie zu Emissionsminderungsmöglichkeiten für Schadgase und Nährstoffeinträge in den Boden.
Der "Nationale Bewertungsrahmen Tierhaltungsverfahren" ist das Ergebnis des gleichnamigen Projektes, das vom KTBL gemeinsam mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Umweltbundesamt durchgeführt wurde.
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